Fast jeden Tag sind jetzt Christel und Dr. Rainer Escher zur Zeit in ihrem kleinen Garten anzutreffen. Die Erdbeerernte ist nämlich in vollem Gange. Überall in den Beeten und Töpfen schimmern dieroten Beeren. Für eine Verschnaufpause bleibt den beiden kaum Zeit, denn die optimale Witterung lässt die aromatischen Früchte so schnell reifen, dass man fast zusehen kann. Etliche Kilo haben die beiden bereits geerntet. Die reiche Ernte führt Dr. Rainer Escher auf seinen bewährten Erdbeersorten-Mix zurück.
In aller Munde: Mieze Schindler und Senga Sengana
Da ist zum einen die Mieze Schindler, benannt nach der Ehefrau des Züchters Prof. Otto Schindler. Die Erdbeere trägt zwar nur mittelgroße Früchte – die aber haben es in sich. Unter den Hobbygärtnern ist die Beere wegen ihres unvergleichlich aromatischen Geschmacks sehr beliebt. „Allerdings kann sich die Pflanze nicht selbst befruchten“, fügt er fachkundig hinzu, „da sie nur weibliche Blüten besitzt.“
Im Garten des Rentnerehepaares übernimmt diese Aufgabe die wohl bekannteste deutsche Gartenerdbeere: die Senga Sengana. „Am besten schmeckt sie, wenn man die Beere am Strauch ausreifen lässt, damit sie ihr volles Aroma entfalten kann“, empfiehlt der Erdbeerkenner und streckt seinen Besuchern eine Hand voll saftiger dunkelroter Früchte entgegen.
Hagelschauer im Gemüsebeet
Auf der anderen Seite des Gartenzauns macht sich derweil Nachbar Bernd Michaelis zu schaffen, bei den Erdbeeren natürlich. Ganz so viele Erdbeerpflanzen hat er zwar nicht, dafür reichlich Gewürze und Gemüse: Tomaten, Buschbohnen, Kohlrabi, Kartoffeln, Liebstöckel – und Zucchini.
Auf seine Gurkenkürbisse ist er besonders stolz, denn hinter den großen Blüten verbergen sich noch größere Früchte. Bald wird geerntet, und da wird ihm auch kein Sommergewitter mehr den Zucchini-Genuss trüben können, wie im letzten Jahr, als ein heftiger Guss alles mit einem Mal zunichte machte. Jetzt sind seine grünen und gelben Kürbisgewächse gut geschützt. Auf vier Stöcken, die er um die Pflanzen gruppiert hat, kann, ruckzuck, kopfüber eine Kiste gestülpt werden. „Wind und Wetter haben da keine Chance mehr“, erklärt er.
Wie zum Beweis fängt es plötzlich an zu regnen. Nicht nur das: Kräftige Windböen werden von erbsengroßen Hagelkörnern begleitet. Ein bisschen bang wird es ihm dann doch. Nach ein paar Minuten ist alles vorbei, Bernd Michaelis eilt zu seinen Pflänzchen: „Alles wunderbar, alles heil geblieben“, strahlt er und ist wieder ganz die Ruhe selbst.
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